In seiner Sitzung am 25. September hat der Gemeinderat über die Zukunft des Jugendzentrums entschieden. Zur Auswahl standen drei Varianten:
Variante 1:
Das Jugendzentrum wird für die Zeit der Umgestaltung des Rathausareals in eine Übergangslösung ausgelagert. Anschließend wird es im sanierten alten Rathaus in beiden Stockwerken untergebracht.
Kosten: ca. 338.000 €
Variante 2:
Das Jugendzentrum wird für die Zeit der Umgestaltung des Rathausareals in eine Übergangslösung ausgelagert. Anschließend wird bei der Sanierung des alten Rathauses ein Anbau an die Südseite realisiert. Im Erdgeschoss des Gebäudes wird ein Mehrgenerationentreffpunkt eingerichtet, das Jugendzentrum kommt ins Obergeschoss.
Kosten: ca. 350.000 – 400.000 €
Variante 3:
Das Jugendzentrum wird in einen Neubau an der Ballsporthalle ausgelagert. Im sanierten alten Rathaus wird nach der Umgestaltung des Rathausareals in beiden Stockwerken ein Mehrgenerationentreffpunkt untergebracht.
Kosten: ca. 414.000 €
Entscheidung zwischen Variante 2 und 3
Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass Variante 1 von allen Mitgliedern des Gemeinderates abgelehnt wurde. Obwohl einzelne Räte – wie zum Beispiel der 3. Bürgermeister Peter Schulz – zwischenzeitlich den Erhalt des alten Rathauses komplett in Frage stellten und andere – Winnie Körner (CSU) – auf Vertagung plädierten, fiel die Entscheidung letztlich zwischen Variante 2 und 3. Aus meiner Sicht kam eine Vertagung aufgrund des Zeitdrucks (das JuZ muss im Dezember aus den bisherigen Räumlichkeiten im alten Rathaus ausziehen, damit diese für die Zwischennutzung durch die Verwaltung hergerichtet werden können) nicht in Frage.
Für mich sprachen folgende Gründe für die einzelnen Varianten:
Variante 2:
- Bündelung aller Freizeitangebote in der Ortsmitte, damit Stärkung der Ortsmitte
- zentrale Lage des neuen JuZ
- Synergieeffekte zwischen JuZ und Mehrgenerationentreffpunkt
- einfachere Sanierung des alten Rathauses durch den Anbau. Keine Eingriffe in die Statik des Gebäudes nötig, um einen Aufzug einzurichten, der zwingend erforderlich ist
- keine zusätzliche Lärmbelästigung für Anwohner*innen am Sumpfler
- keine Neuversiegelung von Flächen am Sumpfler
Variante 3:
- Deutlich attraktivere Außenanlagen am Sumpfler, Nähe zur Natur
- Synergieeffekte mit Ballsporthalle, Skaterbahn und Spielplatz
- Nähe zu den Standorten der beiden großen Sportvereine TSG und DJK
- Schaffung eines wirklichen “Freiraums” für Jugendliche, in dem sie sich allein und unabhängig von ihren Eltern und anderen Erwachsenen (mit Ausnahmen der Gemeindejugendpflege) verwirklichen können
- Die Mehrheit der Jugendlichen in Waldbüttelbrunn wünschte sich diesen Standort
Für mich hatten beide Varianten jeweils sehr gute Argumente auf ihrer Seite. Ich habe mich letztlich jedoch für die Variante 3 entschieden und bei der zunächst erfolgenden Abstimmung über die Variante 2 dagegen gestimmt. Da diese Variante gegen fünf Stimmen (außer mir Karl-Heinz Ursprung, Daniel Steinmetz, Andreas Gese, Helene Böhm) eine Mehrheit fand, kam es nicht mehr zu einer Abstimmung über Variante 3.
Meine Entscheidung war eine Entscheidung für den Standort am Sumpfler und nicht gegen den am Rathaus. Deswegen kann ich mit der Entscheidung des Gremiums absolut leben, auch wenn ich gerne die andere Variante umgesetzt gesehen hätte. Für mich war vor allem das Votum der Waldbüttelbrunner Jugendlichen wichtig. Ich finde, dass wir die Meinung junger Menschen hören und ernst nehmen sollten. Darüberhinaus sind – das weiß ich auch aus eigener Erfahrung, meine Jugendzeit ist ja noch nicht so lange her – Freiräume für Jugendliche enorm wichtig. Dafür ist meiner Meinung nach aufgrund des Außengeländes und der eben nicht zentralen Lage der Standort am Sumpfler besser geeignet.
Als nächste Schritte wird die Gemeinde für das JuZ nun eine Übergangslösung, vermutlich in Containern, schaffen, die evtl. ebenfalls am Sumpfler aufgestellt werden, da es kaum eine andere sinnvoll nutzbare Fläche in Waldbüttelbrunn gibt. Nach der Umgestaltung des Rathausgeländes, die 2020/21 abgeschlossen sein soll, wird das JuZ dann ins alte Rathaus zurückkehren.
Weitere Entscheidungen in der Sitzung am 25. September
Weiterhin wurden in der Sitzung die Holzpreise festgelegt (12 €/Ster für Kronenholz und 36 €/Ster für Industriestammholz) und der Jahresbetriebsplan des Försters gebilligt. Ebenso wurde einer leichten Änderung des Bauplans am neuen Netto-Markt zugestimmt.