Gemeinderatssitzung vom 19. Oktober 2020

GR19102020

In der Gemeinderatssitzung am 19. Oktober wurde über den Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald, den Umbau der Alten Kirche und des historischen Rathauses, verschiedene Bauanträge und die Auflagen für eine Brechanlage im Steinbruch Roßbrunn beraten.

Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald

Der Förster Herr Fricker stellte den Jahresbetriebsplan für den Gemeindewald vor. Dabei berichtete er auch über den Zustand des Waldes. Seiner Auskunft nach sind fast alle Nadelbäume inzwischen abgestorben und auch viele große und alte Buchen sind in den letzten Jahren eingegangen. Laut Herrn Fricker wird es die Buche mittelfristig enorm schwer haben, sich überhaupt im Wald zu halten. Verantwortlich dafür ist die Trockenheit der letzten drei Jahre und damit hauptsächlich der Klimawandel. Es ist unklar, wie es in den nächsten Jahren weitergeht. Aufgeforstet wird vor allem mit Baumarten, die die Trockenheit besser vertragen.

Renovierung Alte Kirche

Die bereits in der letzten Sitzung vorbesprochene Renovierung der Alten Kirche wurde in dieser Sitzung beschlossen, jedoch nur in einer abgespeckten Variante. Beschlossen wurde für in etwa 240.000 € der Bau eines neuen Windfangs und zwar in der verputzten Variante. Beinhaltet ist in den Kosten auch eine neue Nahwärmeleitung. Hier habe ich zwar dafür gestimmt, allerdings mit Bauchschmerzen. Der Anbau ist mangels Alternativen zwar notwendig, aber auch enorm teuer. Wenigstens konnten durch die Wahl des Putzes nochmals rund 20.000 € gespart werden. Zudem wurde für ca. 45.000 € eine Erneuerung der Elektroverteilung und der Gebäudeleittechnik beschlossen, ebenso für knapp 3000 € eine Erneuerung der Taubenvergrämung im Turmdach. Verzichtet wurde auf die Außensanierung (außer einzelne Schadstellen), die Innensanierung und die Sanierung der Toiletten. Ich hätte gerne eine vollständige Außensanierung gehabt, die ca. 90.000 € gekostet hätte. Doch auch bei der Ausbesserung der Schadstellen fallen größere Kosten an und mit einer umfassenden Sanierung hätte man die nächsten 30 Jahre Ruhe gehabt. Ansonsten bin ich mit den Beschlüssen zufrieden. Somit sparen wir da, wo es möglich ist, größere Summen Geld ein, halten gleichzeitig aber die Infrastruktur instand.

Renovierung historisches Rathaus

Das historische Rathaus soll gemäß Gemeinderatsbeschluss zum Mehrgenerationenhaus umgebaut werden. Der Gemeinderat hat in dieser Sitzung nun beschlossen, dass kein Anbau an das Gebäude realisiert wird. Die Heizung und die Technik des neuen Rathausbrunnens sollen im Keller des historischen Rathauses untergebracht werden. Im nächsten Jahr würden die Detailplanungen beginnen, sodass 2022 gebaut werden könnte. Somit wird die finanzielle Belastung gestreckt; in der Zwischenzeit könnte in den Räumen ggf. eine Zwischennutzung realisiert werden.

Aus meiner Sicht ist das eine gute Planung, die alle Aspekte berücksichtigt. Die Kosten von ca. 1,1 Millionen € sind stemmbar, allerdings eben nicht sofort. Bis dahin kann die Gemeinde dann auch das Mehrgenerationenhaus-Projekt noch mal konkretisieren und vorantreiben.

Bauanträge

Behandelt wurde ein Bauantrag, der illegale Baumaßnahmen im Rahmen eines genehmigten Hausbaus Am Neuberg legalisieren sollte. Hier hat der Gemeinderat beschlossen, dass der Bau erst dann fortgeführt werden darf, wenn die illegalen Erdablagerungen entfernt worden sind. Darüber hinaus wurde dem Eigentümer die Nutzung des gemeindlichen Feldwegs für die Erschließung untersagt. Stattdessen muss wie genehmigt die Erschließung über das Nachbargrundstück erfolgen.

Das sind aus meiner Sicht auch hier die absolut richtigen Entscheidungen gewesen. Dass man Baumaßnahmen erst illegal durchführt und dann nachträglich legalisieren will, ist eine Missachtung des Gemeinderats und unverschämt. Der Gemeinderat hat klar gezeigt, dass er sich hier nicht auf der Nase herumtanzen lässt.

Auflagen für eine Brechanlage im Steinbruch Roßbrunn

Der Gemeinderat hat beschlossen, das Landratsamt aufzufordern, für eine Brechanlage im Steinbruch Roßbrunn die Auflage zu erteilen, dass die Anlage nur zwischen 7 und 19 Uhr und bei (Nord)ostwind gar nicht betrieben werden darf. Ich appelliere dringend an das Landratsamt, diese Auflagen auch zu erlassen, um so die Anwohner*innen bestmöglich zu schützen.

Neuer Standort für das Wandbild von Curd Lessig

Auf Antrag der CSU soll das Wandbild von Curd Lessig am Rathausbau aus den 80er-Jahren, dessen letzter Teil zeitnah abgerissen werden wird, am neuen Saalbau detailgetreu nachgemalt werden. Darüber hinaus soll es durch einen örtlichen Künstler um Aspekte der jüngeren Waldbüttelbrunner Geschichte ergänzt werden. Auch dies ist für mich die richtige Entscheidung, um so dieses Kunstwerk für die Nachwelt zu erhalten.

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